Eine Beschreibung des Textes

Kapitel 4.01

Jugend hackt

Mit Code die Welt verbessern

Jugendliche mit hohem Technik-/IT-Interesse finden in ihrem Alltag oft wenige Anschlussmöglichkeiten und Technik-/IT-Kompetenz wird nicht als Chance für persönliche und gesellschaftliche Veränderungen zum Besseren wahrgenommen. Bei vielen Eltern/Pädagog*innen herrscht nach wie vor eine große Skepsis gegenüber der Nutzung digitaler Tools durch Kinder und Jugendliche. Generell werden in der gesellschaftlichen Wahrnehmung eher die Risiken der Digitalisierung diskutiert statt zu überlegen, wie die Möglichkeiten positiv für die Gesellschaft genutzt werden können. IT-begeisterte Jugendliche kennen außerdem oft wenige Gleichgesinnte und müssen sich gegenüber Erwachsenen dafür rechtfertigen, dass sie viel Zeit vor dem PC verbringen.

Jugend hackt begegnet dem Problem mit Jugend-Hackathons und Workshops für Programmier-Einsteiger*innen. Was Jugend hackt dabei vor anderen Angeboten auszeichnet, ist der gesellschaftspolitische Anspruch. Unter dem Motto „Mit Code die Welt verbessern“ ist neben dem Programmieren das Entwickeln einer ethischen Haltung und Mündigkeit der Jugendlichen gleichwertiger Bestandteil des Programms.

Die Jugendlichen lernen, wie sie Teamwork und Peer-to-Peer-Austausch nutzen können, um Herausforderungen gemeinsam zu lösen, vertiefen die Fähigkeit, gesellschaftliche Herausforderungen zu benennen und entwickeln mit Hilfe ihrer technischen und digitalen Kompetenz Lösungsideen für gesellschaftliche Herausforderungen.

Vernetzung und gesellschaftliche Beteiligung: Junge Menschen arbeiten in Teams und lösen Probleme gemeinsam. Sie erleben sich als Teil einer Gruppe und erkennen, dass sie über Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, durch die sie Dinge aktiv mitgestalten können. Das Denken verändert sich weg von „da kann man ja sowieso nichts machen“ hin zu „so wünsche ich mir die Welt und Folgendes will ich dafür tun“. Das wirkt in die Gesellschaft hinein, dem Gefühl der Alternativlosigkeit entgegen und trägt zu einer demokratischen, aktiven Gesellschaft bei.

Ethische Reflexion digitaler Möglichkeiten: Gestärkt wird darüber hinaus die gesellschaftliche Reflexion über die Chancen und Risiken dessen, was mit digitalen Mitteln machbar ist (z. B. Technikfolgenabschätzung, Algorithmenethik), und wie sich diese zum Wohl der Gesellschaft nutzen lassen.


Was ist 2018 passiert?

Ressourcen

Laufzeit
ganzjährig

ganzjährige Laufzeit


Finanzierung
Das Projekt ist zu 100% finanziert und wird unter anderem durch die SKala-Initiative, das Auswärtiges Amt, Google, Adesso und viele weitere Geldgeber gefördert.

100% Finanzierung, 149.894,26€ Sachekosten, ca. 6000h ehrenamtliche Arbeit durch Mentorinnen

Personal
2 Projektleiterinnen | 1 Projektmanagerin | 1 Community Manager | 1 Design-Lead | 1 Tech-Lead | 1 stud. Hilfskraft | BFDler

Partner
Programmpartner ist mediale pfade.org – Verein für Medienbildung e.V. Zudem gibt es viele weitere lokale Partnerorganisationen.

Erbrachte Leistungen

  • verschiedene Veranstaltungsformate für Jugendliche
  • medienpädagogisch fundierte Veranstaltungs-Konzepte, um die gesteckten Ziele zu erreichen
  • Gewinnen und Fortbilden von Mentor*innen (ehrenamtliche Expert*innen)
  • Vernetzung und Wissensaustausch zwischen allen Partnern

Output

  • 7 Jugend-Hackathons in Deutschland
  • 1 Jugend-Hackathon in der Schweiz
  • 1 deutsch-türkisches Austauschprogramm in Berlin
  • mehr als 40 Hello-World-Workshops für Programmier-Einsteiger*innen
  • mehr als 500 Mädchen und Jungen haben teilgenommen
  • erfolgreiche Ausschreibung für die Pilotregionen der Jugend-hackt-Labs mit über 30 Bewerbungen

Outcome

Eine Wirkungsanalyse kam bereits im Jahr 2014/2015 zu folgenden Ergebnissen:

  • das Selbstbild der Teilnehmer*innen verbessert sich nach der Teilnahme an Jugend hackt
  • das Interesse an Teamwork und die selbst erlebte diesbezügliche Kompetenz erhöht sich
  • die Mentor*innen werden mehrheitlich als große Hilfe und sogar als Vorbilder angesehen.

Impact

Die Jugendlichen werden in ihrer Fähigkeit gestärkt, Dinge selbst zu gestalten und ihr technisches Know-how mit gesellschaftspolitischem Gestaltungswillen zu verknüpfen. Dabei können sie ihr Selbst- und Weltbild weiterentwickeln und diese neuen Perspektiven in ihren Alltag übertragen. Dies wirkt sich auf ihre Interaktion sowohl mit Gleichaltrigen als auch mit Erwachsenen aus. Langfristig wirken diese Erfahrungen und Erkenntnisse der Politikverdrossenheit entgegen und führen zu einer reflektierteren und gleichzeitig positiveren Diskussion um unsere digitalen Möglichkeiten. Es entstehen Anstöße und Motivation zur Mitgestaltung des eigenen Umfelds und damit letztlich unserer Gesellschaft.

Evaluation

Welche Lerneffekte gab es?

  • Fokus auf qualitativem Wachstum

Welche Hürden wurden wie gemeistert?

  • Führungswechsel und Teamwachstum wurden erfolgreich umgesetzt

Welche Indikatoren (siehe Output oben) werden wie überprüft?

  • Anzahl der Veranstaltungen

  • Resonanz der Teilnehmer*innen (wie stark werden die Veranstaltungen nachgefragt, Feedback-Fragebogen)

Gibt es Monitoring, regelmäßige Treffen, Berichte, Strategie-Meetings, Schulungen, Zielvereinbarungen?

  • Netzwerktreffen 2x jährlich mit allen Partnern

  • regelmäßige Beratungstermine für Partner

  • Strategie-Meeting zur Jahresplanung

  • Kooperationsvereinbarungen mit Partnern

Ausblick

Welche Risiken und Chancen sind absehbar?

  • Risiken: zu schnelles Wachstum der Angebote und des Teams

  • Lösung: modularen Aufbau der Angebote stärker dezentralisieren und mehr Zeit für Teamwachstum einplanen

Welche Vorhaben und konkreten Meilensteine sind geplant?

  • Start der ersten beiden Jugend hackt Labs

  • Website-Relaunch

  • Intensivierung des Community-Managements

  • Weiterentwicklung der pädagogischen Schulung für Mentor*innen

  • nachhaltigeren und regelmäßigeren Austausch der Zielgruppe fördern