Kapitel 5.5

Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Prognosebericht

Die OKF DE verzeichnet in den letzten Jahren eine außergewöhnlich positive wirtschaftliche Entwicklung. Dies hat zum einen etwas mit der hohen Qualität unserer Programm- und Projektarbeit zu tun, die von privaten Spender*innen und institutionellen Gebern anerkannt wird. Zum anderen sind dafür aber auch externe Faktoren verantwortlich, insbesondere eine stärkere politische Präsenz gesellschaftlicher Auswirkungen der Digitalisierung und ein Hunger nach Transparenz, was zusätzliche private Spenden und institutionelle Zuschüsse anregt. 2019 rechnen wir mit einem leichten operativen Überschuss, die Rücklagen werden gehalten, voraussichtlich aber nicht weiter ausgebaut werden können.

Im Jahr 2018 erfolgte die Umstellung der Rechnungslegung auf die Bilanzierung, so dass nun auch die Rücklagen direkt im Jahresabschluss erkennbar sind. Die Liquiditätsreserven sind Anfang 2019 weiter angestiegen und ausreichend vorhanden, um ca. 3 Monate die laufenden Zahlungsverpflichtungen erfüllen zu können. Das Eigenkapital beträgt ca. 300.000 €. Dementsprechend wurde das Ziel erreicht, das Eigenkapital auf 10% eines Jahresbudgets anzuheben und die Liquiditätsreserven auszubauen. Der Budgetplan 2019 sieht eine Konsolidierung der OKF vor, so dass die Rücklagen und Liquiditätsreserven in gleicher Höhe vorhanden sein sollen. Es wird mit Einnahmen i.H.v. 2,60 Mio. € und demgegenüber stehenden Ausgaben in gleicher Höhe gerechnet.

Chancen

Die wirtschaftliche Entwicklung der OKF DE ist weitgehend auf das erfolgreiche Fundraising und Werben um Spenden zurückzuführen: In den letzten Jahren haben private Spender*innen und öffentliche Geber ihr Engagement verstärkt, um zivilgesellschaftliche Akteure in der politischen Debatte um Digitalisierung und Transparenz zu stützen. Gleichzeitig zahlt sich nun aus, dass die OKF DE ihre Öffentlichkeitsarbeit in den letzten Jahren weiter professionalisiert sowie ihren Außenauftritt fokussiert und harmonisiert hat.

Ertragsrisiken

Die Risiken bei Projektfinanzierungen bestehen in der zeitlichen Versetzung von Antrags-, Bewilligungs- und Durchführungsphase. Dementsprechend kann es bei nicht erfolgreichen Anträgen zu einer Zwischenperiode führen, in der weniger Projekteinnahmen vorhanden sind.

Aufwandsrisiken

Nach wie vor sind die Verwaltungskosten der OKF DE sehr niedrig und der Bedarf durch die Projektarbeit ist gut gedeckt. Es konnten 2018 ausreichend hohe Rückstellungen erwirtschaftet werden. Die operativen Risiken werden weiterhin als sehr gering eingeschätzt. Aufwandsrisiken sind größtenteils im Personalbereich vorhanden, da die Mitarbeiter sehr spezielle Qualifikationen haben und schwer zu ersetzen sind.

Währungsrisiken

2018 gab ausschließlich nur Zuschüsse der Open Government Partnership, die über US-Dollar in Fremdwährungen gezahlt wurden. Ab 2019 werden Mittel einer Förderung von Luminate ebenfalls in US-Dollar ausgezahlt. Der restliche Teil der institutionellen Zuschüsse sowie die Spenden erfolgt und erfolgen in Euro. Währungskursrisiken sind daher sehr gering. Zudem sind auch Auszahlungsbeträge und -zeitpunkte seitens der Zuschussgeber an die OKF DE definiert und abgesichert.

Sicherheit

Unsere Mitarbeiter*innen sind bei der Ausübung ihrer Arbeit keinen unmittelbaren persönlichen Risiken ausgesetzt, die normale Büroarbeit oder innereuropäische Reisetätigkeiten überschreiten.

Interne Revision

Für das Kalenderjahr 2018 wurde erstmals eine Wirtschaftsprüfung bestellt, die auch für das Jahr 2019 vorgesehen ist. Es werden zudem jährlich Kassenprüfungen, regelmäßig Projektprüfungen und Prüfungen durch Verwaltungsbehörden (Sozialversicherungen, Finanzämter) durchgeführt. Es ergaben sich bisher keine maßeblichen Rückforderungen. Auf die Einhaltung ethischer Grundsätze, auch bei der Finanzadministration, achtet unsere Ethikbeauftragte Paula Grünwald.

Die Risikolage des Vereins kann für das Jahr 2019 als entgespannt beurteilt werden. Es sind keine außergewöhnlichen oder unkontrollierten finanzintensiven und sonstigen risikoreichen Vorfälle bekannt. Bestandsgefährdende Risiken, insbesondere mit Auswirkungen auf die Liquidität des Vereins, sind für die folgenden 12 Monate nicht zu erkennen.